Besonders markant sind die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Onlinehandel. Während die stationären Händler unwiderrufliche Schäden einstecken mussten und auch immer noch müssen, hatte der Onlinehandel laut Angaben des Statistischen Bundesamtes allein im 2. Quartal 2020 einen Zuwachs von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Verbraucher gaben beim Onlinekauf in diesem Zeitraum mit 20,22 Milliarden Euro rund 3 Milliarden Euro mehr aus als 2019. Stationäre Händler können dem Rechnung tragen und eine Digitalisierungsoffensive starten, zum Beispiel mit Click and Collect oder neuen Onlineshops. Dabei spielen zwei wesentliche Faktoren eine zentrale Rolle für den unternehmerischen Erfolg.
Marketing digitalisieren und Neukunden generieren
Der erste betrifft die Digitalisierung des Marketings und des Point of Sales (POS). Stationäre Händler profitieren davon, ihre Reichweite zielgruppenspezifisch auszubauen und Neukunden zu gewinnen, indem sie den Einkaufsradius mittels Online-Marketing massiv ausbauen und damit wesentlich mehr potentielle Einkäufer generieren. Das gelingt, indem in mehr Reichweite durch Suchmaschinenanzeigen wie Google Ads und Social Media investiert wird. Je höher die Reichweite, desto produktspezifischer und verkaufsfördernder können die Anzeigen geschaltet werden. Von Vorteil ist zudem, Best Price Produkte direkt zu bewerben.
An den Einstieg ins Online-Marketing ist auch eine relevante Suchmaschinenoptimierung gekoppelt, um mehr Kunden zu gewinnen. Sie unterstützt durch verkaufsfördernde Landingpages die Conversion- bzw. Leadmaximierung der Bereiche Suchmaschinenanzeigen und Social Media und bereitet gleichzeitig die Unabhängigkeit von den Performancekanälen vor. Denn organisch, das heisst über die nicht werbebedingten Suchergebnisse von Google, kann kostenloser Traffic auf die Seite geführt werden.
Bestandskunden mit Storytelling überzeugen
Ebenso wie im stationären Handel ist auch im Onlinehandel der Bestandskunde noch immer der beste Kunde, so dass die Etablierung eines Bestandskundenmarketings sinnvoll ist. Es bietet die Möglichkeit der direkten Kundenansprache und kann durch Marketingautomatisierung hervorragend die Kosten-Umsatz-Relation senken und damit mehr Budget für die weitere Neukundengewinnung freisetzen. Wichtig ist es, den Kunden mit einem perfekten Storytelling zu halten. Kunden müssen sehen, warum sie in genau diesem Shop einkaufen und warum es sich lohnt, dies immer wieder zu tun. Die Basis für all diese Marketingaktivitäten ist ein Onlineshop bzw. eine Webseite, die über diverse Anbieter von Shopsystemen, wie etwa Shopware, schon innerhalb kürzester Zeit voll aufgesetzt werden kann. Das gilt vor allem dann, wenn man sich mit erfahrenen Dienstleistern des Themas annimmt.
Personal weiterentwickeln und neue Formen der Kooperation nutzen
Der zweite wesentliche Faktor, um adäquat auf die durch Corona bedingten Veränderungen und neuen Anforderungen in der Arbeitswelt zu reagieren, betrifft die Weiterentwicklung des Personals und die Form der Kooperation. Bewährtes Personal muss neuen und experimentellen Themen gegenüber aufgeschlossen sein und diese gern vorantreiben. Dazu werden nicht nur Angestellte benötigt, die Lust auf Entwicklung und Fortbildung haben sowie Interesse daran, mit externen Dienstleistern zusammenzuarbeiten. Es braucht auch erfahrene Dienstleister, die Erfahrungen mit derartigen Projekten haben und ein Gespür für unternehmerische Zusammenhänge mitbringen.
Für den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens ist es ratsam, das eigene Personal über Neueinstellungen zu ergänzen. So wird zumindest langfristig die Rolle des Dienstleisters verringert und Unabhängigkeit sichergestellt. In dieser Hinsicht hat die Pandemie zu einer positiven Entwicklung beigetragen: Unternehmen sind aufgeschlossener gegenüber der Remote-Arbeit. Neubestzungen können daher ortsunabhängig geschehen und die sonst gegebenenfalls bestehende Schwierigkeit der Stellenbesetzung erleichtern.
Fazit: Die durch Corona bedingten Veränderungen in der Arbeitswelt stellen eine Herausforderung dar, die es anzunehmen gilt. Sie bieten insbesondere den stationären Händlern die Chance, im Zuge des Digitalisierungsschubs neue Verkaufskanäle zu erschliessen. Mit gezieltem Online-Marketing können so nicht nur Bestandskunden gehalten, sondern auch Neukunden generiert werden. Die Zusammenarbeit mit Dienstleistern und die Neueinstellung von Personal ergänzen diese Massnahmen, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden.
Autor:
Hartmut Deiwick ist seit November 2018 CEO der Löwenstark Online-Marketing GmbH. Die Full-Service-Agentur hat in 18 Jahren bereits über 2.500 Kundenprojekte erfolgreich realisiert. An inzwischen 10 Standorten im gesamten D-A-CH-Gebiet werden sowohl SEO-, SEA-, Affiliate-Marketing-, E-Mail-Marketing- als auch Social Media-Strategien für Kunden aller Branchen entwickelt und betreut. Zuvor war Deiwick Geschäftsführer sowie Sales and Marketing Director bei der PharmaHera Service GmbH, Apothekendienstleister von APONEO Deutsche Versand-Apotheke.