Förderprogramme
Es gibt viele Möglichkeiten und unterschiedlichste Programme für die Förderung innovativer Projekte. Eine erfolgreiche Beantragung von Fördermitteln erfordert aber auch einiges an Aufwand und persönliche Netzwerke und Kontakte. Wenn Sie selber auf der Suche nach Fördermitteln sind, so nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Als Schweizerischer KMU Verband beraten wir Sie gerne.
Folgende Darstellung zeigt den Rahmen der für Schweizer KMU relevanten nationalen und internationalen Förderprogramme im Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation. Enthalten sind auch drei reine und sehr grosse Subventionsprogramme (ProKilowatt, CO2-Zweckbindung, Förderung erneuerbare Energien) aufgeführt. Fast jedes der aufgeführten Dachprogramme gliedert sich in zahlreiche Teilbereiche, so dass diverse Beteiligungsmöglichkeiten zu unterschiedlichen Teilnahmebedingungen offen stehen.
Folgende Darstellung zeigt den Rahmen der für Schweizer KMU relevanten nationalen und internationalen Förderprogramme im Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation. Enthalten sind auch drei reine und sehr grosse Subventionsprogramme (ProKilowatt, CO2-Zweckbindung, Förderung erneuerbare Energien) aufgeführt. Fast jedes der aufgeführten Dachprogramme gliedert sich in zahlreiche Teilbereiche, so dass diverse Beteiligungsmöglichkeiten zu unterschiedlichen Teilnahmebedingungen offen stehen.
Die Werte in Klammern stellen die voraussichtlich verfügbaren öffentlichen Fördermittel für Schweizer Partner im Jahr 2015 dar. Forschungsprogramme, die sich primär an die Wissenschaft richten, u.a. Schweizerischer Nationalfonds SNF mit Jahresbudget von 943 Mio. CHF, sind nicht aufgeführt. Gelb markiert sind die für KMUs wichtigsten Initiativen.
Förderprogramme richten sich fast ausschließlich an Projektkonsortien mit mehreren sich ergänzenden Partnern. Einzelförderungen gibt es bei den reinen Subventionsprogrammen. Die öffentliche Förderung geschränkt sich zumeist auf Forschung und Entwicklung, sowie teilweise auch Pilot und Demonstrationsanlagen.
Ein kostenpflichtiger 52-seitiger F+E-Leitfaden gibt einen Überblick und Tipps zu den aufgeführten Förderprogrammen (ohne REPIC und Subventionsprogramme). Standardpreis: CHF 145.- elektronische PDF Version / Preis für Mitglieder KMU-Verband CHF 95.-. Mit Lieferung werden auch die für ein KMU relevanten Programme sowie Teilprogramme spezifiziert. Vertiefte Beratungen auf Anfrage.
Ebenfalls verfügbar sind umfassende Beteiligungslisten und Anzahl Beteiligungen pro individuellem Partner für einige der aufgeführten F+E-Programme. Wichtigste Nutzer sind natürlich die institutionellen Forschungsorganisationen der ETH, der Fachhochschulen und einiger öffentliche F+E-Institute. KMUs gehören ebenfalls zu den wichtigen Nutzniesseren, wobei es sich vor allem um Spin-off und Start-up Firmen aus dem ETH-Bereich, den akademischen Universitäten oder den Fachhochschulen handelt.
Rund 85 Mitglieder des SKV nutzten von 2005-2014 die Förderprogramme. Gesamthaft stellen die 85 Mitglieder 621 Beteiligungen, davon allerdings 453 Beteiligungen durch die zwei institutionellen Bildungs- und Forschungsinstitute, nämlich die Hochschule Luzern und die Berner Fachhochschule. 79% der SKV Beteiligungen laufen bei der nationalen KTI, welche keine öffentlichen Fördermittel an Unternehmen ausbezahlt. Diese fließen ausschließlich an definierte, zumeist öffentliche Forschungsorganisationen, was deren hohen Beteiligungszahlen erklärt. Eher selten beteiligen sich SKV Mitglieder in EU-Projekten (37 Beteiligungen – 6%). Die EU finanziert alle Partner gleich, unabhängig ob von einer Firma, einer Non-Profit Organisation oder einer Universität. Die EU-Finanzierungsansätze liegen seit 2014 je nach Marktnähe zwischen 70-100%. Direktfinanzierungen finden sich auch bei den Förderprogrammen der zwei Bundesämter für Energie und Umwelt.
Die zusammenfassende SKV-Beteiligungsliste für die fünf wichtigsten F+E-Programme für die Wirtschaft ist auf Anfrage kostenlos verfügbar.
Folgende SKV Mitglieder konnten bereits von Fördermitteln profitieren:
Kurzinformationen zu einigen Programmen
KTI Kommission für Technologie und Innovation / Förderagentur für Innovation
KTI fördert angewandte F+E-Projekte und verlangt dafür zwingend die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und wissenschaftlichen Partnern (ETH, Universität, Fachhochschule sowie wenigen definierten Instituten). Der/die Wirtschaftspartner tragen mindestens 50% der Projektkosten (inkl. Eigenleistungen) sowie ein flexibel gehandhabter Cash-Beitrag zuhanden des wissenschaftlichen Partners. Nur der wissenschaftliche Partner wird öffentlich gefördert, die/die Wirtschaftspartner sind Nutznießer der F+E-Resultate.
Thematische Bereiche: Life Sciences, Enabling Sciences (u.a. Informationstechnologien), Mikro- und Nanotechnologie, Ingenieurwissenschaften
Fördermittel: ca. 103 Mio. CHF in 2013 für die gemeinsame Projektförderung, 22 Mio. CHF für weitere Begleitmaßnahmen.
Bemerkungen: hohe Erfolgschance von 40-50% bei Eingabe; ca. 320 neue Projekte pro Jahr; starke wissenschaftliche Komponente; Auswahl des wissenschaftlichen Partners ist entscheidend; keine Förderung von Pilot- und Demonstration; Regelmäßige außerordentliche Aufstockungen der Projektmittel.
BFE Bundesamt für Energie
Das BFE führt rund 20 F+E-Teilprogramme im Energiebereich, darunter auch ein kleines Pilot- und Demonstrationsprogramm (P+D). Im Gegensatz zur KTI finanziert das BFE auch Firmen zu maximal 50% der Kosten, wobei allerdings vordefiniert Stundenansätze anzuwenden sind. In den meisten Projekten sind auch wissenschaftliche Partner involviert.
Thematische Schwerpunkte 2013-2016: Wohnen und Arbeiten, Mobilität, Energiesysteme der Zukunft (inkl. erneuerbare Energie), Prozesse
Fördermittel: ca. 26 Mio. CHF in 2013, davon ca. 15% für P+D
Bemerkungen: Mittel in den zahlreichen Kleinstprogrammen sind oft lange im Voraus verpflichtet; Energieprojekte werden oft über verschiedene Quellen finanziert, d.h. zusätzlich auch über Kantone und Energiefonds; Neueinsteiger müssen sich gegen die ewig gleichen Nutzer durchsetzen.
Zusätzliche Energieforschung ab ca. Mitte 2013
Neu geplantes Programm mit Mitteln von 142 Mio. CHF (2013-2016) zur Unterstützung der Energiewende, welches allerdings noch durch das Parlament verabschiedet werden muss. Beginn voraussichtlich ab Mitte 2013.
Förderbereiche: Aufbau von sieben Energie-Kompetenzzentren (Netzwerke) an Universitäten und Hochschulen, Förderung von Innovationsprojekten (F+E sowie P+D, Vergabe nach KTI-Kriterien), 24 Nachwuchsprofessuren zur Vergabe unter SNF.
Bemerkungen: Einbezug von Firmen bei den Innovationsprojekten ist zwingend verlangt; Keine Direktfinanzierung für Unternehmen vorgesehen, d.h. Kooperation mit Hochschulpartner notwendig. P+D-Förderung dürfte ca. 3-5 Mio. CHF pro Jahr betragen.
swisselectric research
Das Förderprogramm wurde erst 2006 durch sechs Schweizer Stromverbundsunternehmen gegründet und hat ähnliche mit nur wenig Mitteln ausgestattete privatwirtschaftliche Fonds im Öl- und Gasbereich längst überrundet. 83 % der Fördermittel fließen in die ETH Domäne sowie die Fachhochschulen, die verbleiben 17% aber größtenteils an Industriepartner oder KMUs, welche selbst auch Eigenleistungen zu erbringen haben.
Thematische Bereiche: Netze, Wasserkraft, Neue erneuerbare Energien, Effiziente Energienutzung, Energiesysteme, Elektromobilität
Fördermittel: 19 Mio. CHF pro Jahr, durchschnittliche Förderung von 250‘000-600‘000 CHF pro Projekt
Bemerkungen: Projekte bis zu 60% durch swisselectric research finanzierbar; Sehr spezielle Nutzungsrechte bei Projektförderungen, die vorgängig durch die privatwirtschaftlichen Partner genau zu prüfen sind.
7. F+E-Rahmenprogramm der EU (2007-2013)
Das aktuelle F+E-Rahmenprogramm der EU ist mit Fördermittel von über 50 Milliarden € über die sieben Jahre ausgestattet. Davon dürften allein die Schweizer Partner in 2012 ca. 380 Millionen CHF zurückholen. Bisher rund 3000 Schweizer Beteiligungen, wobei Firmen einen Anteil von ca. 25% haben. Die Mittel werden über Ausschreibungen vergeben, allein die letzte große Ausschreibungsrunde vom Juni 2012 hatte rund 500 spezifische F+E-Topics in verschiedenen Teilbereichen. Für KMUs gibt es auch offene Ausschreibungen mit freier Themenwahl.
KMUs werden sehr großzügig mit bis zu 75% der Kosten von der EU gefördert. Angerechnet werden alle Projekt-relevanten Aufwendungen/Eigenleistungen sowie ein fixer Overhead von 60%, Cash-Beiträge werden nicht verlangt. Die Fördermittel der EU werden über gestaffelte Vorauszahlungen bereitgestellt.
Thematische Bereiche: ca. 20 technologisch breite Teilbereiche wie Gesundheit, Material & Produktion, IKT, Energie, Umwelt & Umwelttechnik, Verkehr, Sicherheit, KMU-Förderung etc.
Fördermittel für Schweizer Partner 2013: ca. 390 Mio. CHF in 2011 (Ausschreibungen erfolgten größtenteils bereits Mitte 2012)
Bemerkungen: Internationale Erfahrung für eine Teilnahme empfehlenswert; Sprache zumeist Englisch; Einstieg ist schwierig, doch gibt es dazu auch KMU-Förderprämien von CHF 7‘000, um die Kosten der Eingabe abzudecken; Bestehende Nutzer machen oft in mehreren Projekten mit.
HORIZON 2020 (2014-2020)
HORIZON 2020 ist das Folgeprogramm zum 7. F+E-Rahmenprogramm der EU. Das Programm ist gemäß Vorschlag mit rund 78 Milliarden € ausgestattet, erste Ausschreibungen dürften gegen Ende 2013 erwartet werden. Das Rahmenprogramm befindet sich noch im politischen Entscheidungsprozess innerhalb der EU, der auch die Beteiligung von Drittländern wie der Schweiz umfasst.
Die Schweiz strebt wiederum eine volle Beteiligung an, was rund 500 Mio. CHF pro Jahr kosten dürfte. Investierte Mittel müssen über Beteiligungen von Wirtschaft und Wissenschaft zurück geholt werden.
Thematische Bereiche: 35% der Mittel sind Grundlagenforschung, der Rest ist 14 Themenbereiche zugeteilt, die weitgehend den Themen des 7. F+E-Rahmenprogramms der EU entsprechen.
Bemerkungen: Klarheit zur Beteiligung der Schweiz dürfte erst ab Herbst 2013 bestehen, dies hoffentlich vor den ersten Ausschreibungen der einzelnen Themen.
EUREKA
Eureka ist ein gesamteuropäisches F+E-Programm mit 39 Mitgliedsstaaten, welches sich durch große Industrienähe und einem offenen Förderrahmen auszeichnet. Die Initiative hat keinen direkten Bezug zu den F+E-Programmen der EU.
Basisvoraussetzung für ein EUREKA-Projekt ist die Teilnahme von mindestens zwei Partnern aus zwei EUREKA-Ländern, was sehr einfache grenzüberschreitende Projekte ermöglicht. Das durchschnittliche Projektvolumen beträgt ca. 1.2 Mio. €, wovon 40-50% öffentlich gefördert werden. Jedes Land finanziert seine Partner nach den eigenen Regeln. In der Schweiz können dies Mittel der KTI oder aber der verschiedenen Bundesämter sein. Letztere finanzieren teilweise auch Unternehmen.
Thematische Bereiche: offener technologischer Rahmen ohne vordefinierte Bereiche und Themen / EUROSTARS (siehe separater Auszug)
Fördermittel für Schweizer Partner: ca. 10 Mio. CHF pro Jahr, wovon ca. 70% allein in EUROSTARS fließen. Die Schweizer Industrie erbringt selbst Eigenleistungen von weiteren 10-15 Mio. CHF pro Jahr.
Bemerkungen: Offene und einfache internationale Initiative mit einem oft sehr hohen Schweizer Anteil; Konfuse Beteiligungs- und Finanzierungsregeln für Schweizer Partner in den verschiedenen EUREKA Bereichen (reguläre Projekte, Clusters, EUROSTARS).
EUROSTARS 2008-2013 (Artikel 185 Initiative)
EUROSTARS ist eine gemeinsame Initiative von EUREKA und der Europäischen Union und richtet sich an KMUs mit einem F+E-Anteil grösser 10% des Umsatzes. Der Projektrahmen ist offen, verlangt wird die Zusammenarbeit von mindestens 2 Partnern/KMUs aus zwei verschiedenen Ländern.
Da nur sehr wenige, vor allem technologisch orientierte Unternehmen so hohe F+E-Umsätze überhaupt erreichen, beschränkt sich die Teilnahme oft auf Spin-offs der Hochschulen oder spezialisierte kleine und kleinste Forschungsunternehmen.
Das Fördermittel für die EUROSTARS Initiative belaufen sich auf rund 400 Mio. CHF für die Jahre 2008-2013, wovon die EU max. 1/4 und die EUREKA-Mitgliedstaaten 3/4 tragen. Ein einzelnes EUROSTARS Projekt hat typischerweise ein Volumen von ca. 1.7 Mio. €, wovon durchschnittlich ca. 50% öffentlich finanziert werden. Der Rest ist über Eigenleistungen der beteiligten Partner und nationale Fördermittel zu tragen. Jedes Land finanziert seine eigenen Partner nach den eigenen Regeln. In der Schweiz werden KMUs bis zu 50% öffentlich Direktfinanziert, Großunternehmen bis zu 25%. Eine Kooperation mit wissenschaftlichen Partnern wird nicht mehr zwingend verlangt, besteht aber dennoch sehr häufig,
Anträge können zweimal pro Jahr in einem Ausschreibungsverfahren eingereicht werden.
Thematische Bereiche: offener technologischer Rahmen für KMUs mit F+E-Anteil >10% des Umsatzes.
Fördermittel: ca. 400 Mio. CHF von EU und Mitgliedsstaaten. KMUs verpflichten sich zu Eigenleistungen.
Bemerkungen: Teilnehmer sind oft wissenschaftliche und international orientierte Spin-offs aus den Hochschulen. Im EU-Raum werden KMUs bis maximal 75% direkt finanziert, in der Schweiz bis zu 50%. Fortsetzung von EUROSTARS ab 2014 ist wahrscheinlich.
AAL Ambient Assisted Living 2008-2013 (Artikel 185 Initiative)
AAL ist mit rund 700 Mio. € ausgestattet, davon 50% öffentliche Mittel, mit dem Ziel spezifische Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) für ältere Personen bereit zu stellen oder anzupassen. Die Mittel werden über jährliche Ausschreibungen an Projektkonsortien vergeben. Die nächste Ausschreibung erfolgt im Januar 2013.
AAL ist damit nicht nur eine F+E-Initiative aber auch ein eigentliches Umsetzungsprogramm für IKT.
In der Schweiz werden beteiligte KMUs aber auch Spitäler und Pflegeheime bis zu 50% öffentlich direkt finanziert, Großunternehmen bis zu 25%. Eine Kooperation mit wissenschaftlichen Partnern wird nicht mehr zwingend verlangt, besteht aber dennoch sehr häufig,
Thematische Bereiche: ICT, Soziales, Medizinaltechnik
Fördermittel: ca. 7 Mio. CHF pro Jahr
Bemerkungen: Oft sehr marktnahe Umsetzungsprojekte mit schweizerischer Direktfinanzierung auch für Unternehmen. Die Fortsetzung von AAL ab 2014 ist noch nicht gesichert aber doch sehr wahrscheinlich.
Joint Technology Initiatives (JTIs)
Die Gemeinsamen Technologie Initiativen, auch als Öffentlich-Private Partnerschaften bezeichnet, ergänzen das 7. F+E-Rahmenprogramm der EU und lassen marktnähere Projekte zu. Die verschiedenen JTIs werden gemeinsam durch die EU (Mittel aus Rahmenprogramm), Industrie und teilweise auch durch die Mitgliedsstaaten finanziert. Die Finanzierungsbedingungen sind ähnlich attraktiv wie beim 7. Rahmenprogramm, d.h. bis zu 75% der Kosten für KMUs sind gedeckt. Teilweise wird die Finanzierung allerdings gekürzt, so dass Schweizer KMUs nur den EU-Finanzierungsanteil von 16.7% nutzen können.
Themenbereiche: IMI – Innovative Medicines Initiative, ARTEMIS – Embedded Computing Systems, Clean Sky – Aeronautics & Air Transport, ENIAC – Nano-electronics Technologies 2020, FCH - Hydrogen & Fuel Cells, GMES - Global Monitoring for Environment and Security
Fördermittel: Je nach JTI zwischen 1-3 Milliarden €, davon 33-50% durch Eigenleistungen der Industrie
Bemerkungen: Formelle Programmlaufdauer 2007-2013, Projekte laufen aber bis 2017; Die Themen werden ausgeschrieben und sind in den jährlichen Arbeitsprogrammen beschrieben, wobei teilweise sehr marktnahe Projekte unterstützt werden; Öffentliche Direktfinanzierung von Schweizer KMU ab 16.7%.
KTI Kommission für Technologie und Innovation / Förderagentur für Innovation
KTI fördert angewandte F+E-Projekte und verlangt dafür zwingend die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und wissenschaftlichen Partnern (ETH, Universität, Fachhochschule sowie wenigen definierten Instituten). Der/die Wirtschaftspartner tragen mindestens 50% der Projektkosten (inkl. Eigenleistungen) sowie ein flexibel gehandhabter Cash-Beitrag zuhanden des wissenschaftlichen Partners. Nur der wissenschaftliche Partner wird öffentlich gefördert, die/die Wirtschaftspartner sind Nutznießer der F+E-Resultate.
Thematische Bereiche: Life Sciences, Enabling Sciences (u.a. Informationstechnologien), Mikro- und Nanotechnologie, Ingenieurwissenschaften
Fördermittel: ca. 103 Mio. CHF in 2013 für die gemeinsame Projektförderung, 22 Mio. CHF für weitere Begleitmaßnahmen.
Bemerkungen: hohe Erfolgschance von 40-50% bei Eingabe; ca. 320 neue Projekte pro Jahr; starke wissenschaftliche Komponente; Auswahl des wissenschaftlichen Partners ist entscheidend; keine Förderung von Pilot- und Demonstration; Regelmäßige außerordentliche Aufstockungen der Projektmittel.
BFE Bundesamt für Energie
Das BFE führt rund 20 F+E-Teilprogramme im Energiebereich, darunter auch ein kleines Pilot- und Demonstrationsprogramm (P+D). Im Gegensatz zur KTI finanziert das BFE auch Firmen zu maximal 50% der Kosten, wobei allerdings vordefiniert Stundenansätze anzuwenden sind. In den meisten Projekten sind auch wissenschaftliche Partner involviert.
Thematische Schwerpunkte 2013-2016: Wohnen und Arbeiten, Mobilität, Energiesysteme der Zukunft (inkl. erneuerbare Energie), Prozesse
Fördermittel: ca. 26 Mio. CHF in 2013, davon ca. 15% für P+D
Bemerkungen: Mittel in den zahlreichen Kleinstprogrammen sind oft lange im Voraus verpflichtet; Energieprojekte werden oft über verschiedene Quellen finanziert, d.h. zusätzlich auch über Kantone und Energiefonds; Neueinsteiger müssen sich gegen die ewig gleichen Nutzer durchsetzen.
Zusätzliche Energieforschung ab ca. Mitte 2013
Neu geplantes Programm mit Mitteln von 142 Mio. CHF (2013-2016) zur Unterstützung der Energiewende, welches allerdings noch durch das Parlament verabschiedet werden muss. Beginn voraussichtlich ab Mitte 2013.
Förderbereiche: Aufbau von sieben Energie-Kompetenzzentren (Netzwerke) an Universitäten und Hochschulen, Förderung von Innovationsprojekten (F+E sowie P+D, Vergabe nach KTI-Kriterien), 24 Nachwuchsprofessuren zur Vergabe unter SNF.
Bemerkungen: Einbezug von Firmen bei den Innovationsprojekten ist zwingend verlangt; Keine Direktfinanzierung für Unternehmen vorgesehen, d.h. Kooperation mit Hochschulpartner notwendig. P+D-Förderung dürfte ca. 3-5 Mio. CHF pro Jahr betragen.
swisselectric research
Das Förderprogramm wurde erst 2006 durch sechs Schweizer Stromverbundsunternehmen gegründet und hat ähnliche mit nur wenig Mitteln ausgestattete privatwirtschaftliche Fonds im Öl- und Gasbereich längst überrundet. 83 % der Fördermittel fließen in die ETH Domäne sowie die Fachhochschulen, die verbleiben 17% aber größtenteils an Industriepartner oder KMUs, welche selbst auch Eigenleistungen zu erbringen haben.
Thematische Bereiche: Netze, Wasserkraft, Neue erneuerbare Energien, Effiziente Energienutzung, Energiesysteme, Elektromobilität
Fördermittel: 19 Mio. CHF pro Jahr, durchschnittliche Förderung von 250‘000-600‘000 CHF pro Projekt
Bemerkungen: Projekte bis zu 60% durch swisselectric research finanzierbar; Sehr spezielle Nutzungsrechte bei Projektförderungen, die vorgängig durch die privatwirtschaftlichen Partner genau zu prüfen sind.
7. F+E-Rahmenprogramm der EU (2007-2013)
Das aktuelle F+E-Rahmenprogramm der EU ist mit Fördermittel von über 50 Milliarden € über die sieben Jahre ausgestattet. Davon dürften allein die Schweizer Partner in 2012 ca. 380 Millionen CHF zurückholen. Bisher rund 3000 Schweizer Beteiligungen, wobei Firmen einen Anteil von ca. 25% haben. Die Mittel werden über Ausschreibungen vergeben, allein die letzte große Ausschreibungsrunde vom Juni 2012 hatte rund 500 spezifische F+E-Topics in verschiedenen Teilbereichen. Für KMUs gibt es auch offene Ausschreibungen mit freier Themenwahl.
KMUs werden sehr großzügig mit bis zu 75% der Kosten von der EU gefördert. Angerechnet werden alle Projekt-relevanten Aufwendungen/Eigenleistungen sowie ein fixer Overhead von 60%, Cash-Beiträge werden nicht verlangt. Die Fördermittel der EU werden über gestaffelte Vorauszahlungen bereitgestellt.
Thematische Bereiche: ca. 20 technologisch breite Teilbereiche wie Gesundheit, Material & Produktion, IKT, Energie, Umwelt & Umwelttechnik, Verkehr, Sicherheit, KMU-Förderung etc.
Fördermittel für Schweizer Partner 2013: ca. 390 Mio. CHF in 2011 (Ausschreibungen erfolgten größtenteils bereits Mitte 2012)
Bemerkungen: Internationale Erfahrung für eine Teilnahme empfehlenswert; Sprache zumeist Englisch; Einstieg ist schwierig, doch gibt es dazu auch KMU-Förderprämien von CHF 7‘000, um die Kosten der Eingabe abzudecken; Bestehende Nutzer machen oft in mehreren Projekten mit.
HORIZON 2020 (2014-2020)
HORIZON 2020 ist das Folgeprogramm zum 7. F+E-Rahmenprogramm der EU. Das Programm ist gemäß Vorschlag mit rund 78 Milliarden € ausgestattet, erste Ausschreibungen dürften gegen Ende 2013 erwartet werden. Das Rahmenprogramm befindet sich noch im politischen Entscheidungsprozess innerhalb der EU, der auch die Beteiligung von Drittländern wie der Schweiz umfasst.
Die Schweiz strebt wiederum eine volle Beteiligung an, was rund 500 Mio. CHF pro Jahr kosten dürfte. Investierte Mittel müssen über Beteiligungen von Wirtschaft und Wissenschaft zurück geholt werden.
Thematische Bereiche: 35% der Mittel sind Grundlagenforschung, der Rest ist 14 Themenbereiche zugeteilt, die weitgehend den Themen des 7. F+E-Rahmenprogramms der EU entsprechen.
Bemerkungen: Klarheit zur Beteiligung der Schweiz dürfte erst ab Herbst 2013 bestehen, dies hoffentlich vor den ersten Ausschreibungen der einzelnen Themen.
EUREKA
Eureka ist ein gesamteuropäisches F+E-Programm mit 39 Mitgliedsstaaten, welches sich durch große Industrienähe und einem offenen Förderrahmen auszeichnet. Die Initiative hat keinen direkten Bezug zu den F+E-Programmen der EU.
Basisvoraussetzung für ein EUREKA-Projekt ist die Teilnahme von mindestens zwei Partnern aus zwei EUREKA-Ländern, was sehr einfache grenzüberschreitende Projekte ermöglicht. Das durchschnittliche Projektvolumen beträgt ca. 1.2 Mio. €, wovon 40-50% öffentlich gefördert werden. Jedes Land finanziert seine Partner nach den eigenen Regeln. In der Schweiz können dies Mittel der KTI oder aber der verschiedenen Bundesämter sein. Letztere finanzieren teilweise auch Unternehmen.
Thematische Bereiche: offener technologischer Rahmen ohne vordefinierte Bereiche und Themen / EUROSTARS (siehe separater Auszug)
Fördermittel für Schweizer Partner: ca. 10 Mio. CHF pro Jahr, wovon ca. 70% allein in EUROSTARS fließen. Die Schweizer Industrie erbringt selbst Eigenleistungen von weiteren 10-15 Mio. CHF pro Jahr.
Bemerkungen: Offene und einfache internationale Initiative mit einem oft sehr hohen Schweizer Anteil; Konfuse Beteiligungs- und Finanzierungsregeln für Schweizer Partner in den verschiedenen EUREKA Bereichen (reguläre Projekte, Clusters, EUROSTARS).
EUROSTARS 2008-2013 (Artikel 185 Initiative)
EUROSTARS ist eine gemeinsame Initiative von EUREKA und der Europäischen Union und richtet sich an KMUs mit einem F+E-Anteil grösser 10% des Umsatzes. Der Projektrahmen ist offen, verlangt wird die Zusammenarbeit von mindestens 2 Partnern/KMUs aus zwei verschiedenen Ländern.
Da nur sehr wenige, vor allem technologisch orientierte Unternehmen so hohe F+E-Umsätze überhaupt erreichen, beschränkt sich die Teilnahme oft auf Spin-offs der Hochschulen oder spezialisierte kleine und kleinste Forschungsunternehmen.
Das Fördermittel für die EUROSTARS Initiative belaufen sich auf rund 400 Mio. CHF für die Jahre 2008-2013, wovon die EU max. 1/4 und die EUREKA-Mitgliedstaaten 3/4 tragen. Ein einzelnes EUROSTARS Projekt hat typischerweise ein Volumen von ca. 1.7 Mio. €, wovon durchschnittlich ca. 50% öffentlich finanziert werden. Der Rest ist über Eigenleistungen der beteiligten Partner und nationale Fördermittel zu tragen. Jedes Land finanziert seine eigenen Partner nach den eigenen Regeln. In der Schweiz werden KMUs bis zu 50% öffentlich Direktfinanziert, Großunternehmen bis zu 25%. Eine Kooperation mit wissenschaftlichen Partnern wird nicht mehr zwingend verlangt, besteht aber dennoch sehr häufig,
Anträge können zweimal pro Jahr in einem Ausschreibungsverfahren eingereicht werden.
Thematische Bereiche: offener technologischer Rahmen für KMUs mit F+E-Anteil >10% des Umsatzes.
Fördermittel: ca. 400 Mio. CHF von EU und Mitgliedsstaaten. KMUs verpflichten sich zu Eigenleistungen.
Bemerkungen: Teilnehmer sind oft wissenschaftliche und international orientierte Spin-offs aus den Hochschulen. Im EU-Raum werden KMUs bis maximal 75% direkt finanziert, in der Schweiz bis zu 50%. Fortsetzung von EUROSTARS ab 2014 ist wahrscheinlich.
AAL Ambient Assisted Living 2008-2013 (Artikel 185 Initiative)
AAL ist mit rund 700 Mio. € ausgestattet, davon 50% öffentliche Mittel, mit dem Ziel spezifische Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) für ältere Personen bereit zu stellen oder anzupassen. Die Mittel werden über jährliche Ausschreibungen an Projektkonsortien vergeben. Die nächste Ausschreibung erfolgt im Januar 2013.
AAL ist damit nicht nur eine F+E-Initiative aber auch ein eigentliches Umsetzungsprogramm für IKT.
In der Schweiz werden beteiligte KMUs aber auch Spitäler und Pflegeheime bis zu 50% öffentlich direkt finanziert, Großunternehmen bis zu 25%. Eine Kooperation mit wissenschaftlichen Partnern wird nicht mehr zwingend verlangt, besteht aber dennoch sehr häufig,
Thematische Bereiche: ICT, Soziales, Medizinaltechnik
Fördermittel: ca. 7 Mio. CHF pro Jahr
Bemerkungen: Oft sehr marktnahe Umsetzungsprojekte mit schweizerischer Direktfinanzierung auch für Unternehmen. Die Fortsetzung von AAL ab 2014 ist noch nicht gesichert aber doch sehr wahrscheinlich.
Joint Technology Initiatives (JTIs)
Die Gemeinsamen Technologie Initiativen, auch als Öffentlich-Private Partnerschaften bezeichnet, ergänzen das 7. F+E-Rahmenprogramm der EU und lassen marktnähere Projekte zu. Die verschiedenen JTIs werden gemeinsam durch die EU (Mittel aus Rahmenprogramm), Industrie und teilweise auch durch die Mitgliedsstaaten finanziert. Die Finanzierungsbedingungen sind ähnlich attraktiv wie beim 7. Rahmenprogramm, d.h. bis zu 75% der Kosten für KMUs sind gedeckt. Teilweise wird die Finanzierung allerdings gekürzt, so dass Schweizer KMUs nur den EU-Finanzierungsanteil von 16.7% nutzen können.
Themenbereiche: IMI – Innovative Medicines Initiative, ARTEMIS – Embedded Computing Systems, Clean Sky – Aeronautics & Air Transport, ENIAC – Nano-electronics Technologies 2020, FCH - Hydrogen & Fuel Cells, GMES - Global Monitoring for Environment and Security
Fördermittel: Je nach JTI zwischen 1-3 Milliarden €, davon 33-50% durch Eigenleistungen der Industrie
Bemerkungen: Formelle Programmlaufdauer 2007-2013, Projekte laufen aber bis 2017; Die Themen werden ausgeschrieben und sind in den jährlichen Arbeitsprogrammen beschrieben, wobei teilweise sehr marktnahe Projekte unterstützt werden; Öffentliche Direktfinanzierung von Schweizer KMU ab 16.7%.
Verfasser: Robert Lüdi, Lüdi Consulting R+D, Egg (März 2015)
www.luedi-consulting.ch / [email protected]