- Es liegen nicht alle Daten vor oder die Aufbereitung der Daten reicht nicht aus.
- Wechselnde Strategien erschweren die Zielerreichung.
- Die Zielerreichung wird zwar gemessen, aber die Ziele werden nie erreicht.
- Vorbehalte der Mitarbeiter.
- Vorbehalte gegen Ziel-Transparenz.
1) Vision und Werte
Die Basis jeder Zielsteuerung sollten Vision und Werte des Unternehmens sein. Sie sind das Fundament für eine gute Zielsteuerung. Visionen und Werte, wie z. B. Gemeinschaftsgeist, Offenheit, Transparenz, Fehlerkultur, zu schaffen und zu leben, ist Teil jeder erfolgreichen Zielsteuerung.
2) Den eigenen Unternehmenszweck messbar machen
Unverzichtbar ist ausserdem die Definition des Unternehmenszwecks. Das könnte zum Beispiel eine höhere Profitabilität sein. Definiert werden können auch mehrere Unternehmenszwecke. Mit dem sog. „abteilungsübergreifenden Zielsteuerungsboard“ können diese festgehalten und die Ziele definiert werden, die auf den jeweiligen Unternehmenszweck einzahlen. Verschiedenste Bereiche des Unternehmens können dann an der Erreichung dieser Ziele arbeiten.
3) Mitarbeiter in Zielerreichung integrieren
Hier kommen die OKRs, also die Objectives und Key Results ins Spiel:
- Objectives: Wo will ich hin?
- Key Results: Welche Ergebnisse muss ich dafür erzielen?
OKRs helfen dabei, abstrakt formulierte Visionen in gut bearbeitbare Teilziele und -ergebnisse auf Team- und Mitarbeitendenebene aufzuteilen. Die Schlüsselergebnisse sind dabei konkrete, messbare Zahlen, die aussagen, ob die Objectives erreicht worden sind oder nicht.
Vorteile der OKR-Methode
OKRs bieten, im Vergleich zu klassischen Zielansätzen, unschlagbare Vorteile, die vor allem auf ihren agilen Werten basieren:
- Im klassischen Zielsystem zählt nur das „Was“ auf Jahresbasis. OKR betrachtet das „Was“ und das „Wie“, und zwar vierteljährlich und monatlich.
- Bei klassischen Zielsystemen hat jeder Mitarbeitende individuelle Ziele. Bei OKRs gibt es starke Transparenz, alles ist öffentlich und transparent. Jeder sieht, welche OKRs die Kolleg:innen haben.
- Bei klassischen Zielsystemen sind Ziele eher risikovermeidend angelegt. Ziele sind zum Beispiel oft an die Vergütung gekoppelt. Bei OKR geht es darum, sich sehr ambitionierte Ziele zu setzen.
Der agile Kern von OKRs
Die Agilität ist der Vorteil der OKR-Methode schlechthin – aus diesen Gründen:
- Lernkultur
- Wissen um den eigenen Beitrag
- Betroffene zu Beteiligten machen
- Iterativer Fokus
4) Gegensteuerung bei Zielabweichung sicherstellen
Trotz allem kann es vorkommen, dass die Ziele nicht erreicht werden. Auch die Gegensteuerung braucht einen Prozess: FRAIMs
Der FRAIMs-Prozess sollte moderiert stattfinden und mit einem heterogenen Team, das die Zielerreichungen und die Nicht-Erreichungen analysiert. Der FRAIM-Prozess läuft in diesen Schritten ab:
a) Finding: Welche Abweichungen zum Ziel wurden festgestellt?
b) Reason: Welche Ursachen sind für die Abweichung bekannt?
c) Action: Welche Massnahmen können die Abweichung bis zum nächsten Review reduzieren?
d) Impact: Welchen Effekt soll die Massnahme bis zum nächsten Review haben?
e) Manager: Wer verantwortet die Umsetzung der Massnahme?
So können strukturiert und gemeinsam die Ziele analysiert und Vorschläge zur Gegensteuerung erarbeitet werden.
Unternehmen, die eine agile Zielsteuerung anstreben, stehen mit der OKR-Methode und dem FRAIM-Prozess zwei effiziente und erfolgversprechende Werkzeuge zur Verfügung, die in ihrer Logik simpel und daher für alle Mitarbeitenden nachvollziehbar sind.