Fast im Stundentakt erhalten wir Meldungen und Berichte, Pro und Kontra und viele Kommentare von Lesern in (Online-) Zeitungen könnten den Schluss zulassen, dass dies eine absolute Katastrophe und der Untergang der Schweiz sei.
Natürlich ist für die Exportwirtschaft und den Tourismus ein so starker Franken keinesfalls wettbewerbsfördernd und wer die letzten drei (von der SNB) gestützten Jahre nicht seine "Hausaufgaben" gemacht und optimiert hat, wird es in den kommenden Monaten sehr schwer haben, sollte der Kurs weiter so tief bleiben.
Andererseits darf man aber nicht vergessen, dass die Schweiz fast gleichviel importiert wie exportiert und Firmen, welche Rohstoffe, Halbfabrikate oder Handelswaren importieren, haben nun natürlich tiefere Einkaufskosten, was diese sicher freut.
Die aktuelle Situation kann aber auch gut genutzt werden, um einmal die aktuelle Situation zu überdenken. Kann man eventuell einen Teil kostenintensiver Produktionsprozesse ins Ausland auslagern und dafür das Know-How hier behalten und ausbauen? Wäre eventuell gerade jetzt eine Expansion ins Ausland nicht zu prüfen?
Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich will keinesfalls, dass der Werkplatz Schweiz alle Arbeitsplätze ins Ausland verlagert und die Arbeitslosenzahlen steigen (auch wenn die Zahl in Kürze mit Sicherheit ansteigen wird) aber eine Auslagerung von kostenintensiven Prozessen ins Ausland kann auch für neue Arbeitsplätze bei uns oder zumindest Sicherung der bestehenden Arbeitsplätze, führen da wir dann hier Forschung und Entwicklung genauso wie unser Know-How weiter ausbauen können.
Und zu guter Letzt:
Wirtschaft soll sich so weit wie möglich selber regulieren können ohne staatliche Beschränkungen und Einmischungen. Und wenn unsere Finanzministerin in der Tages (resp. Sonntags-) presse die Idee eines Schweizerischen "Rettungsschirmes" aufnimmt und Unterstützung in Aussicht stellt, sollte der EUR Kurs unter Fr. 1.10 bleiben, so ist dies ein zu prüfender Ansatz. Warum also nicht ein KMU Rettungspaket für den Fall von Kurzarbeit zur Verfügung stellen? Aber bitte: Nicht nur für Gross- und Mittelbetriebe, denn auch die KMU Betriebe, 99.7% der Schweizer Wirtschaft und unser Rückgrat, können durch diesen EUR Kurs in Bedrängnis geraten und auch diese Klein- und Kleinstbetriebe sollten ein Anrecht auf Unterstützung haben.